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Die Favela Rocinha von Rio de Janeiros

Nach dem Frühstück im Hostel Mambebe werde ich von Be A Local abgeholt um die Tour durch die Favela Rocinha zu machen. Diese Favela ist die größte von Rio und sogar von ganz Lateinamerika. Wir klappern mit dem klimatisierten Bus verschieden Hotels ab, wo immer wieder Teilnehmer der Tour zusteigen. Gegen Ende sitze ich dann mit 3 Deutschen, 2 Neuseeländerinnen, 1 Australierin und 3 Amerikanern im Bus. Der Guide gibt uns während der Fahr eine Einweisung was wir dürfen und besser nicht machen. Fotografieren wird dort nicht gerne gesehen, deshalb bekommen wir nur in bestimmten Situation die Erlaubnis Fotos zu machen. Unser Guide macht Fotos mit seiner GoPro die wir dann später zugesendet bekommen. Es kann auch passieren das Gangmitglieder mit Waffen an uns vorbeilaufen, dann heißt es Ruhe bewahren ;).

Angekommen in der Favela Rocinha begutachten wir die Verkabellungskünste … hier klemmt sich einfach jeder an der Strom haben will. Danach starten wir in das Labyrinth aus schmalen Stufen und Gängen. Unser erster Stop ist auf einem Dach wo wir einen guten Überblick erhalten. Die Felswände links und rechts begrenzen den Bereich der Favela und dazwischen herrschen kein Bauregeln. Im selben Gebäude ist eine Ausstellung von Künstlern der Favelas wo wir in Ruhe schauen und bei Gefallen auch einkaufen können. Danach geht es ein Stück weiter und dort warten schon 3 Favelaboys mit verbeulten Eimern die uns eine Kostprobe ihrer Trommelkunst darbieten. Während der gesamten Tour gilt: alles kann nichts muss (Trinkgeld)!

Nach ein paar Metern stehen wir gefühlt in der Mitte der Favela. Eine ältere Frau gestikuliert mit aufgeregten Händen zu unserem Guide? Wir bekommen die Anweisung unsere Fotos und Handy wegzupacken und ruhig zu bleiben … es wird nun ein Gangmitglied vorbeikommen der Waffen trägt! Der gefühlte 17 jährige kommt mit zwei gezogenen Pistolen an uns vorbeigelaufen und pose mit seinen Knarren. Es wirkt alles etwas wie ein Showeinlage aber die Waffen waren auf jeden Fall echt. So etwas kann wie angekündigt hier passieren erklärt unsere Guide, aber man lässt sich gegenseitig in Ruhe.

In einem Tante Emma Laden hat die Besitzerin schwer gebacken und gekocht. Wir können verschiedene regionale Leckereien probieren. Ich entscheide mich für den Schokodonut 🙂 … beste Entscheidung! Nun gibt es wieder etwas Kleinkunst. Wir können verschiedene selbstangefertigte Souvenirs bei 3 Damen kaufen. Mir gefallen die Armbänder aus Telefonkabel (Upcycling) und so kaufe ich für meine Homies ein paar Mitbringsel. Die nächste Station ist ein Daycare Zentrum für Kids. Sie bekommen dort etwas zu Essen und Kindergärtnerinnen betreuen diese über den Tag. Es ist auch möglich über Be A Local dort Freiwilligen arbeit zu leisten! Ich denke prima Sache würde ich auch machen, aber leider keine Zeit, vielleicht beim nächsten Mal. Die Kids schlafen gerade und wir schleichen uns vorsichtig über den Gang an Ihnen vorbei.

Auf dem Dach bekommen wir noch ein paar Insiderinformationen über der Favela. Wenn Knallfrösche zu hören sind bedeutet dies das die Polizei kommt, Drachen werden steigen gelassen um Botschaften an alle zu transportieren und einiges mehr. Nun geht es den Berg hinunter und wir kommen am Ende der Favela heraus. Nach 2,5 Stunden die wie im Flug vergangen sind haben wir die Favela nun hinter uns gelassen. Super Sache kann ich nur empfehlen!

Den restlichen Tag inspiziere ich die Nachbarschaft Santa Teresa rund um meine Hostel Mambembe und entdecke einiges an Streetart. Gegen Abend gehe ich mit einer Schweizerin aus meinem Zimmer etwas Essen und wir haben eine nette Unterhaltung über das Reisen in Süd und Mittelamerika.

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