2,5 Monate und plötzlich sind Sie rum. Heute ist mein letzter Tag in Rio und somit Südamerika. Ich habe den Rückflug bereits vor einem Monat gebucht (Condor Rio -> FFM 240€) und keinem Bescheid gegeben das ich wieder zurückkomme. Warum? Weil es schön ist Leute zu überraschen.

Es gab für mich 2 Varianten wie ich die letzten Tage in Rio verbringen kann. Ich hätte den Zuckerhut, die Jesus Statue und viele andere touristische Sachen machen können. Aber das wollte ich nach einer zweiten Überlegung nicht. Rio gefällt mir so gut das ich auf jeden Fall wiederkommen werde und etwas mehr Zeit mitbringen werde. Deshalb habe ich mich für die Strandvariante entschieden und den letzten Tag an der Copacabana und Ipanema verbracht.

Die Anreise zum Strand ist super einfach. Einfach die in die klimatisierte U-Bahn steigen und dann bis zu gewünschten Station fahren. Ich bin bis zum Ende gefahren und dann über den Tag verteilt immer wieder etwas weiter am Strand nach vorne gerückt und schließlich von Ipanema zurück gefahren. Außer einem Handtuch, Badehose und Geld brauch man eigentlich nichts. Alle paar Minuten kommen verschiedene Händler vorbei und bieten einem gekühlte Getränke und leckere gesunde Snacks an. So habe ich über den Tag verteilt: Acaieis und Maiskolben gegessen, Eistee, 2 Caipirinha und eine Kokosnuss getrunken.

Als die Sonne langsam untergeht verweile ich noch einige Zeit auf dem Felsen in Ipanmea und versuche alle Eindrücke der Reise Revue passieren zu lassen … funktioniert nicht so ganz und so konzentriere ich mich einfach auf die schöne Aussicht die Meereswellen und den Geruch des Meeres. Eine Reise findet sein Ende und ich bin nicht traurig sondern einfach glücklich dies alles erlebt zu haben.

Nach dem Frühstück im Hostel Mambebe werde ich von Be A Local abgeholt um die Tour durch die Favela Rocinha zu machen. Diese Favela ist die größte von Rio und sogar von ganz Lateinamerika. Wir klappern mit dem klimatisierten Bus verschieden Hotels ab, wo immer wieder Teilnehmer der Tour zusteigen. Gegen Ende sitze ich dann mit 3 Deutschen, 2 Neuseeländerinnen, 1 Australierin und 3 Amerikanern im Bus. Der Guide gibt uns während der Fahr eine Einweisung was wir dürfen und besser nicht machen. Fotografieren wird dort nicht gerne gesehen, deshalb bekommen wir nur in bestimmten Situation die Erlaubnis Fotos zu machen. Unser Guide macht Fotos mit seiner GoPro die wir dann später zugesendet bekommen. Es kann auch passieren das Gangmitglieder mit Waffen an uns vorbeilaufen, dann heißt es Ruhe bewahren ;).

Angekommen in der Favela Rocinha begutachten wir die Verkabellungskünste … hier klemmt sich einfach jeder an der Strom haben will. Danach starten wir in das Labyrinth aus schmalen Stufen und Gängen. Unser erster Stop ist auf einem Dach wo wir einen guten Überblick erhalten. Die Felswände links und rechts begrenzen den Bereich der Favela und dazwischen herrschen kein Bauregeln. Im selben Gebäude ist eine Ausstellung von Künstlern der Favelas wo wir in Ruhe schauen und bei Gefallen auch einkaufen können. Danach geht es ein Stück weiter und dort warten schon 3 Favelaboys mit verbeulten Eimern die uns eine Kostprobe ihrer Trommelkunst darbieten. Während der gesamten Tour gilt: alles kann nichts muss (Trinkgeld)!

Nach ein paar Metern stehen wir gefühlt in der Mitte der Favela. Eine ältere Frau gestikuliert mit aufgeregten Händen zu unserem Guide? Wir bekommen die Anweisung unsere Fotos und Handy wegzupacken und ruhig zu bleiben … es wird nun ein Gangmitglied vorbeikommen der Waffen trägt! Der gefühlte 17 jährige kommt mit zwei gezogenen Pistolen an uns vorbeigelaufen und pose mit seinen Knarren. Es wirkt alles etwas wie ein Showeinlage aber die Waffen waren auf jeden Fall echt. So etwas kann wie angekündigt hier passieren erklärt unsere Guide, aber man lässt sich gegenseitig in Ruhe.

In einem Tante Emma Laden hat die Besitzerin schwer gebacken und gekocht. Wir können verschiedene regionale Leckereien probieren. Ich entscheide mich für den Schokodonut 🙂 … beste Entscheidung! Nun gibt es wieder etwas Kleinkunst. Wir können verschiedene selbstangefertigte Souvenirs bei 3 Damen kaufen. Mir gefallen die Armbänder aus Telefonkabel (Upcycling) und so kaufe ich für meine Homies ein paar Mitbringsel. Die nächste Station ist ein Daycare Zentrum für Kids. Sie bekommen dort etwas zu Essen und Kindergärtnerinnen betreuen diese über den Tag. Es ist auch möglich über Be A Local dort Freiwilligen arbeit zu leisten! Ich denke prima Sache würde ich auch machen, aber leider keine Zeit, vielleicht beim nächsten Mal. Die Kids schlafen gerade und wir schleichen uns vorsichtig über den Gang an Ihnen vorbei.

Auf dem Dach bekommen wir noch ein paar Insiderinformationen über der Favela. Wenn Knallfrösche zu hören sind bedeutet dies das die Polizei kommt, Drachen werden steigen gelassen um Botschaften an alle zu transportieren und einiges mehr. Nun geht es den Berg hinunter und wir kommen am Ende der Favela heraus. Nach 2,5 Stunden die wie im Flug vergangen sind haben wir die Favela nun hinter uns gelassen. Super Sache kann ich nur empfehlen!

Den restlichen Tag inspiziere ich die Nachbarschaft Santa Teresa rund um meine Hostel Mambembe und entdecke einiges an Streetart. Gegen Abend gehe ich mit einer Schweizerin aus meinem Zimmer etwas Essen und wir haben eine nette Unterhaltung über das Reisen in Süd und Mittelamerika.

Der Flug mit der GOL Airline war gut organisiert und für den Preis top! In Rio angekommen muss ich mich erstmal akklimatisieren als ich die Preise für die Taxis vom Airport sehe. Habe mich dann für die Busvariante entschieden und von der Innenstadt das Taxi zu Hostel genommen. Würde ich jedem so empfehlen! Im Mambembehostel hatte ich nichts reserviert, aber ich habe Glück und bekomme für 3 Tage ein 8 Zimmer.

Nach einer notwendigen Dusche frage ich an der Rezeption wie ich am Besten in die Innenstadt komme und erhalte gleich die ersten Warnhinweise wo ich zu welcher Uhrzeit nicht hingehen soll und welche Straßen um das Hostel Tabu sind (Überfallgefahr). „Ey Dude warum nimmst Du einen Rucksack mit?“ fragt mich der Kollege von der Rezeption. „Es ist besser wenn Du ohne gehst!“ Also gut dann werde ich mal folge leisten … hat ja recht eigentlich brauche ich den nicht.

So durchkämme ich am ersten Tag die Innenstadt, die mir sehr gut gefällt und bin pünktlich zum Sonnenuntergang wieder im Hostel. Rio gefällt mir sehr gut! Die Streetart lässt alles schön bunt wirken und die Einwohner haben auch eine lässigen sommerlichen Kleidungsstil dafür das Winter ist 😉 Für morgen buche ich noch die Favella Tour von be a local ich bin gespannt!

Ich habe nicht besonders gut in der Hängematte geschlafen, aber das Dschungelorchester gestern Abend war super zum einschlafen. Wie bereits angekündigt stehen wir um 6:15 Uhr Abmarsch bereit für den Sonnenaufgang am Anleger. Wir haben ruhiges spiegelglattes Wasser und beobachten gemeinsam den Sonnenaufgang. Danach paddeln wir noch einen Schlenker und haben Glück! Wir sehen Amazonasdelfine in etwas Entfernung! Wir verfolgen Sie noch ein wenig, aber ich bekomme leider keinen Schuss hin. Danach geht es zurück zur Lodge wo das Frühstück auf uns wartet.

Danach haben wir noch etwas Freizeit und ich gehe noch eine Runde im Dschungeltour spazieren. Dann fahren wir mit dem Boot zu einem nahe gelegenem Regenwaldgebiet wo wir eine 2 stündige Wanderung machen und verschiedene Pflanzen, Tiere und Insekten erklärt bekommen. Highlight ist auf jeden Fall die Tarantel die Christopher aus dem Bau lockt (normalerweise nachtaktiv). Pünktlich zum Mittagessen sind wir dann zurück. Danach heißt es für mich und Marcello auch Abschied vom Amazonas nehmen. Wir fahren mit 2 anderen Deutschen (Claudia, Anke) und Franzosen zurück in die Zivilisation.

Gegen 17:00 Uhr sind wir dann wieder in Manaus und ich mache mich kurz frisch im Hostel. Kaufe schnell noch etwas ein für den anstehenden Flug um 2:00 Uhr und dann geht es auch schon zum Flughafen. Es stehen 5 Stunden Flug an. Rio ich komme!

Mein Anbieter Antonio Jungletours holt mich pünktlich um 8:00 Uhr nach dem Frühstück auf der Terrasse ab. Danach stehen 3 Stunden Busfahrt, mit einem kurzen Restaurantstop an. Am Anleger sind 3 Boote schon etwas in die Jahre gekommen … aber wir nehmen die aktuelleren Modelle mit Motor.

Nach einer weiteren Stunde fahrt erreichen wir Antonios Lodge und im ersten Moment bin ich schon begeistert. Am Anleger wird schon fleißig gebadet und geplanscht. Danach bekommen wir direkt gezeigt wo wir übernachten (Hängematteplatz) und welche anderen Schlafplätze es noch gibt. Es bleibt noch Zeit für eine kurze Einführung zum Gelände von unserem Guide »Christoph«, dann gibt es auch schon Essen. Das Buffet ist vielfältig und auch hier staune ich nicht schlecht … Gemüse WOW!

In großer Runde bekommen wir als Nachtisch das Tagesprogramm gereicht. Wir haben nun 1 Std. frei und danach geht es auf Erkundungstour per Boot. Ich nutze die Zeit und laufe einen Dschungelweg der direkt am Gelände liegt und tauche so schon mal in die verwachsene grüne Welt ein und kann Affen und andere Tiere hören und kleinere Insekten beobachten.

Die Bootstour startet wieder von der Lodge und führt uns zu einem nahe gelegenen Wald. Hier sehen wir von weitem einen Tukan! Unser Guide Christoph macht das wirklich sehr gut! Er schafft es sogar durch Imitation von Vogelstimmen Kontakt zu diesen aufzunehmen. Das Wasser im Amazonas steht aktuell höher als sonst, was die Baumwelt wie abgeschnitten und surreal wirken lässt.

Piranha fischen

Nach der Tour dürfen wir kurz umpacken und dann heißt es auch schon Abendessen besorgen! Wir fahren wieder etwas raus und halten dann im Schutz einer Baumgrenze. Hier dürfen wir mit Angelschnur und Haken (ohne Route) Hühnchenköder auswerfen und versuchen Piranhas zu fischen. Ich lehne mit dem anderen Veganer dankend ab und beobachte das treiben. Nach einiger Zeit hat Christoph auch schon den ersten am Haken. Wow! Er zeigt uns wie scharf die Zähne sind und erklärt uns das er schon eine Fingerkuppe verloren hat durch Piranhazähne. Ich stelle ein paar Fragen und so wird mir klar, das ich lange Zeit in einer James Bond Welt gelebt habe. Piranhas greifen Menschen nicht einfach so an, ich hatte schon am Anleger mit Ihnen gebadet. Es dauert eine Weile bis die anderen im Boot einen Fisch fangen, aber Christoph hat Übung und so ist das Abendessen gerettet. Es gibt sogar einen Katzenfisch! Auf der Rückfahrt gibt es ein schönes spiegelndes Wolkenspiel und ich kann bevor es Abendessen gibt noch den Sonnenuntergang etwas einfangen.

Nun wird es noch mal spannend. Erneut geht es ins Boot! Wir wollen die nachtaktiven Tiere beobachten, was in diesem Fall Krokodile sind. Mit Taschenlampe suchen wir die Baumgrenzen ab und sehen auch ein paar Augen im dunkeln aufblitzen. Christoph steigt aus dem Boot und versucht ein kleines Krokodil zu fangen, aber leider ist dieses cleverer und kann abhauen. So suchen wir noch ein wenig, aber finden leider keinen zweiten Freiwilligen.

Zurück in der Lodge geht ein langer eindrucksvoller Tag zu Ende und ich genieße mit Marcello (Brazilianer) noch einen Caipirinha an der Bar. Christoph wünscht uns eine gute Nacht und erklärt und weist uns noch mal freundlich darauf hin, das es morgen um 6:00 Uhr mit Programm weitergeht 😉 Als kleines Highlight zeigt er mir noch das eine ungiftige Tarantel direkt an dem Lodgegebäude gerade spazieren geht. Perfekt!

Nach dem Mittagessen (heute gab es nur noch Nudeln+Reis und Fleisch, vermutlich weil an den Tagen zu viel gegessen wurde 🙂 sehen wir Manaus langsam auf uns zukommen. So verabschieden wir uns langsam von unseren Hängemattennachbarn. Ich muss sagen obwohl man nicht viel miteinander zutun hatte ist beim Abschied doch ein sehr freundschaftliches Verhältnis entstanden.

Alex (Franzose) und ich verlassen das Schiff und suchen uns ein Taxi um zum Hostel Manaus zu kommen. Im Taxi werden wir gleich gefragt aus welchen Land wir kommen. Als ich mit Deutschland rausrücke kommt aus der Fahrerkabine nur ein 7:1 zurück. Es scheint also in Brasilien doch relativ tief zu sitzen.

Im Hostel angekommen kriegen wir noch ein Zimmer mit AC (Air Condition). Nach einem kurzen Einkaufsgang im nahe gelegenem Supermarkt buche ich noch schnell eine Dschungeltour für morgen. Leider habe ich nicht mehr viel Zeit, da mein Flug nach Rio am 12.07 um 02:00 Uhr morgens geht. So bezahle ich für 120€ für 2 Tage im Dschungel. Nicht günstig, aber die Anbieter ist laut Lonely Planet seriös.

Auf der schönen Terrasse des Hostels gibt es dann noch ein Bierchen und dann muss ich auch schon die Sachen für morgen packen. Es geht um 8:00 Uhr in den Dschungel!

Es ändert sich nicht viel. Aussicht gleich, Essen gleich, Leute gleich …. aber die Wolken sind heute besonders besonders 🙂

Die Nacht in der Hängematte ging ganz gut aber habe einen tierischen Kohldampf. Alex und ich spekulieren schon die ganze Zeit wie das wohl hier mit dem Essen läuft und dann gegen Mittag finden wir endlich die Lösung. Eine Frau sagt uns das es Essen im 2ten Deck gibt. Es gibt aber keine Ansage sondern wird durch Zeiten auf der Tür geregelt.

An den Bildern sieht man das sich die Perspektive nicht sonderlich verändert. Aber mir macht es Spaß stundenlang an der Rehling zu sitzen und den langsam vorbeiziehenden Amazonas zu beobachten. Außerdem habe ich angefangen von John Strelecky – Reich und Glücklich!: Wie Sie alles bekommen, was Sie sich wünschen zu lesen. Hatte auf Empfehlung von Stefan und Jessi schon das Cafe am Rande der Welt gelesen, kann beide Bücher empfehlen!

Der Tag geht langsam und gemütlich vorbei und es gibt wieder einen besonderen aber anderen Sonnenuntergang.

Als ich schon im Schlafmodus bin höre ich plötzlich eine laute Stimme etwas auf portugiesisch sagen und das Lich geht an! Eine Spezialeinheit der Polizei sichert die Decks mit Maschinengewehren und fängt an die Taschen der Gäste zu filzen. Wir bereiten unsere Taschen für die Durchsuchung vor und zeigen unsere Pässe vor. Die Beamten sind nett zu uns beiden und fragen ob Sie die Taschen auf Drogen durchsuchen dürfen – Na klar Senior! Leider habe ich vergessen meine Kokablätter vor der Reise zu entsorgen und so gibt es etwas Schwierigkeiten. Ich bekomme auf portugiesisch einige Dinge erzählt aber erkläre dem Beamten das ich nicht verstehe. Ein andere Beamter kommt dazu der Englisch spricht und fragt mich ob ich die Gesetze von Brazilien kenne! Ich entschuldige mich auf Englisch, Portugiesisch, Spanisch und hoffe das Beste! Der Beamte fragt mich ob ich noch mehr habe, aber ich versichere ihm das sonst alles sauber ist. Sie drücken ein Auge zu und ich darf meine Sachen alle wieder einpacken. Es dauert bis die Polizei fertig ist und so vergehen ein paar Stunden bis wir wieder weiterschlafen können.

Der Morgen startet turbulent, denn ich konnte gestern leider keine Boot Reservierung mehr im Hostel machen und so muss jetzt alles schnell gehen denn das Boot läuft wohl gegen 11:00 Uhr aus. Noch keine Hängematte :(, bekomme aber von einem Mitbewohner im Zimmer seine geschenkt weil er Sie nicht mehr braucht (So ist das beim reisen) Auschecken und Taxi suchen. Taxifahrer erklären das ich keine columbianischen Pesos habe. Dollar will er nicht 😐 . Also zur Wechselstube und dort Dollars gegen Pesos tauschen. Danach zur brazilianischen Polizeisstation wo ich mein Visastempel bekomme. Danach direkt zum Anleger.

Der Taxifahrer findet den Anleger nicht gleich und so klappt es dann beim 2ten Anlauf. Dort angekommen kaufe ich das Ticket und irre kurz etwas rum, weil ich gleich auf das Boot möchte. Aber der Ablauf ist anders. Es werden Reihen gebildet mit dem Gepäck und dann wird Reihe für Reihe eingecheckt. Warum die Reihen frage ich mich. Aber dann kommt die Polizei mit den Drogenhunden und mir erschließt sich warum das Gepäck so platziert wird. Keine Drogen und dann geht es auch endlich nach 2 Std. an Bord.

Mich spricht Alex aus Frankreich beim Warten an ob wir unsere Hängematten nicht nebeneinander legen wollen, dann können wir gegenseitig ein wenig auf unsere Sachen achten. Gute Idee sage ich Ihm. Auf dem Schiff schlägt Alex vor das oberste zu nehmen und den Liegeplatz in der Mitte. Es kann ab und zu regnen und da ist es in der Mitte am trockensten. Wir sind tatsächlich die einzigen zwei Gringos an Bord! Der Rest ist alles aus Südamerika.

Es gibt nicht viel zu tun und so verbringe ich den ersten Tag mit Schiffserkundungen, Fotos am Ufer, Portugiesisch lernen und etwas lesen. Wir halten immer mal wieder an verschiedenen Städten die am Amazonas gelegen sind und so füllt sich auch unser Deck nach und nach. Gegen Abend haben wir einen schönen Sonnenuntergang auf der Rückseite des Schiffes.

Es ist 5:10 Uhr als ich mit meinem columbianischen Kollegen aus dem Hostel (hab seinen Namen vergessen) das Mototaxi (Tuk Tuk) zum Anleger nehme. Dort angekommen wird eine provisorische Gepäckkontrolle von der Polizei durchgeführt. Ich muss nichts öffnen, vermutlich weil ich ein Gringo bin :).

Dann geht es mit dem Speedboot 5. Stunden lang auf dem Amazonas nach Tabatinga/St. Rosa. Dort angekommen müssen wir unseren Ausreisestempel für Peru per Mototaxi holen, um danach dann wieder mit dem Schiff auf die neutrale Zone überzusetzen. Die Mototaxifahrer wittern ihr Geschäft mit den Touris, aber mein columbianischer Freund managed alles gut und so bezahlen wir nicht mehr als nötig 😉

In Tabatinga dürfen wir nun 24 Stunden ohne eine Einreise nach Columbien, Peru oder Brazilien verweilen. Wir checken im Hostel ein und machen uns auf den Weg Geld umzutauschen. Aktuell sind wir zu viert unterwegs (Columbianer, Australier, Finne). Ich wechsele meine Dollar gegen brazilianische Reais um mein Boot morgen nach Manaus bezahlen zu können. Die anderen tauschen peruanische Pesos gegen Columbianische. Auch hier passt unsere columbianischer Freund wieder gut auf das wir kein Falschgeld bekommen. Der Besitzer unterstellt mir kurz es wären falsche Dollars, aber ich lache kurz und sage die sind aus dem Automaten.

Die Falschgeld Bande

Dann sind wir auf der Suche nach etwas zu Essen und plötzlich spricht uns ein Polizeibeamter an. Wir hätten gerade Geld getauscht und es gäbe da ein Problem! Ich verstehe nicht viel und es dauert einen Moment bis ich im Bilde bin, aber folgendes gilt es zu klären: Der Besitzer der Wechselstube behauptet das wir ihm Falschgeld untergeschoben haben und hat die Polizei eingeschaltet. Also stehen wir an der Wechselstube und es wird lautstark diskutiert zwischen dem Besitzer und meinem columbianischen Kollegen. Ich bin fein raus, weil das Problem wohl bei den Pesos vorliegt und nicht bei meinen Dollar. Es rücken immer mehr Polizei und Schaulustige an … Nun bekommen wir unterstellt das wir eine organisierte Bande wären.

Ich kürze jetzt mal ab weil es sehr langatmig war. Wir fahren mit dem Polizeiwagen zu verschiedenen Wechselstuben die bestätigen sollen ob es Falschgeld ist oder nicht und landen dann später auf dem Polizeirevier wo dann endgültig geklärt wird das zwei Scheine gefälscht sind. Wir vermuten das der Besitzer der Wechselstube Falschgeld in seinem Laden liegen hatte und beim Blick in den Geldbeutel des Columbianers (der noch mehr peruanische Geldscheine einstecken hatte) gesehen hat das er diese uns unterjubeln kann. Letzten Endes hat es auch funktioniert und so verlor der Columbianer 250 Pesos. Was lernen wir daraus … keine Wechselstuben, immer zur Bank gehen!

Nun ist es schon spät und wir gehen endlich was essen. Leider habe ich keine Zeit mehr mein Ticket zu buchen und eine Hängematte zu besorgen. Muss morgen alles klappen.