Der Plan war ja eigentlich das wir uns gestern auf dem Stadtfest mit den Einheimischen betrinken, aber da dort ja tote Hose war, haben wir heute unseren Restday etwas effektiver verbracht. Nach dem Ausschlafen und Mittagessen schlendern wir etwas durch Copacabana und nehmen dann denn rechten Hügel in Angriff um von dort die Aussicht zu genießen.

Uns gefällt es dort oben so gut, das wir beschließen bis zum Sonnenuntergang zu warten (noch 2 Std.). Danach wieder Essen und zeitig ins Bett. Morgen nehmen wir den Bus nach Puno und überqueren somit die Grenze nach Peru!

Die Stadt Copacabana hat heute ihr Stadtjubiläum! Gestern Abend konnten wir mit den Einheimischen schon bei heißem Tee und Lagerfeuer reinfeiern. Um 10:00 Uhr geht es am Plaza los und wie man sieht haben sich die Schulen mit ihrem Orchester und Verkleidungen schwer ins Zeug gelegt. Rund um den Platz gibt es verschiedene Essensstände und so können wir den Tag über hier und da gut probieren.

Gegen Abend ist die Stadt wie leer gefegt. Wir dachten eigentlich das dann noch mal richtig Gas gegeben wird, aber dem ist leider nicht so. So schlendern wir eine Runde am Strand entlang und kehren später ins Nemo ein, wo Bolivien gegen Chile spielt.

Es ist 8:00 Uhr als ich von Hundegebell geweckt werde. Die Sonne scheint schon durch das Fenster und meine gereizte Haut signalisiert mir, das ich heute wohl am Besten im Schatten über die Insel laufe. Also packe ich mich gut ein.

Nachdem wir etwas gefrühstückt haben nehmen wir die Strandroute als Rückweg in den Süden der Isla del Sol. Es ist bei weitem nicht so ein auf und ab wie am Vortag. Der Weg ist um einiges kürzer, so können wir es uns erlauben öfters zu rasten und den Gedanken im Meer nachzuhängen. Der Rückweg läuft besser als gedacht und wir sind gegen 12:00 Uhr schon wieder im Süden angekommen. Deshalb kehren wir vor dem Abstieg noch einmal in einem Cafe mit Seeblick ein und gönnen uns einen Koka Tee. Die Fähre fährt erst gegen 15:30 Uhr und so verbringen wir die restliche Zeit mit ein paar Bierchen am Anleger, wo wir mit den anderen Wartenden noch etwas das Inselleben genießen.

Gegen Abend gehen wir mit Jason essen und erfahren das am Montag das Jubiläum der Stadt Copacabana ist! Das ist für uns ein Grund zu bleiben! So verlängern wir unseren Aufenthalt bis Mittwoch bei Senior Fausto.

Heute geht es ohne Backpack auf die Isla del Sol. Wir wollen eine Nacht im Norden übernachten und starten im Süden der Insel. Die Preise für die Übernachtung sind im Norden günstiger als im Süden und so haben wir als Ziel das Hostal Don Alfonso (Empfehlung von einem Argentinier) in Challa Pampa.

Die Überfahrt mit dem Boot dauert ungefähr 2 Std. Angekommen auf der Insel (Yumani) wird man gleich zur Kasse gebeten, kommt übrigens öfters vor … hier möchte jeder sein Stück vom Kuchen. Aber Belege gut aufheben wenn man wie wir mehrere Tage dort ist. Dann kann man diese einfach wieder vorzeigen.

Die steilen Inkastufen hinaus folgen wir der Ruta Sagrada de eternidad de sol (Willa Thaki) die uns zu schönen Aussichten der Insel führt. Am Nachmittag erreichen wir die alten Inka Ruinen Templo del Sol und passieren außerdem den Friedhof. Vom nördlichsten Hügel (Chinkana) haben wir noch mal einen super Blick über die Insel. Gegen Spätnachmittag erreichen wir Challa Pampa wo es schön ruhig ist (Hätte noch ein paar Tage dableiben können). Was mir besonders gut gefällt ist das alle Tiere frei rumlaufen können … mein Favorit: die Schweine! 🙂

Heute geht es weiter Richtung Peru. Aber bevor wir die Grenze passieren wollen wir in dem kleinen Örtchen Copacabana einkehren. Die Busfahrt ist günstig und dauert (angekündigt 4std.) 5 Std. Um nach Copacabana zu gelangen müssen wir mit der Fähre übersetzen (Der Bus und wir werden separat verschifft). Abends im Ort angekommen lassen wir uns von Senior Fausto (Schlepper) sein Hostel zeigen und nach etwas Verhandlung weil wir keine Klobrille auf unserer Zimmertoilette haben (Gibt noch en Klo mit Brille aufm Gang) bekommen wir es auch günstiger (30 Bolivianos p.P.). Während wir mit Senior Fausto noch sprechen kommt ein Jason (England) vorbei und wir kommen gleich ins Gespräch. Er ist schon 7 Tage hier und wir verabreden uns zum Abendessen.

Mit dem Fahrrad auf der gefährlichsten Straße der Welt

Ich habe versprochen vernünftig zu sein … aber etwas Adrenalin brauch ich auch ab und zu. Ja es gibt Sie wirklich hier in Bolivien, die Yunga Straße, die gefährlichste Straße der Welt! „Einer Schätzung zufolge verunglückten bis 2007 pro Monat zwei Fahrzeuge und es starben jährlich 200 bis 300 Reisende auf der Strecke“ (wikipedia). Ungefährlich ist der Ride auf keinen Fall, ich musste vorher unterschreiben das ich die alleinige Verantwortung übernehme und wer im Falle meines Ablebens kontaktiert werden soll (Danke Michael). Die Strecke die ich fahre ist 64km lang und startet in einer Höhe von 4700m. Ich habe mir den Platzhirsch Gravity Boliva (Gründer des Downhillrides der Death Road) rausgesucht und zahle für die Tagesbespaßung, Transport, Ausrüstung, Essen und Trinken um die 120€.

Ihr lest ja gerade den Bericht also wisst ihr ich habs gepackt (ohne Sturz) und ja ich würde es wieder machen. Das wird in La Paz fast jedem lebensmüden Touristen gemacht.

Ich stehe um 6:00 Uhr auf und suche mir das Little Italy zum frühstücken aus. Treffen ist um 7:30 Uhr in der Bar um die Ecke. Ich komme rein und werde gleich mit einem „How Are You“ begrüßt. Es ist Wolf (Wolfgang aus Deutschland) unser Hauptguide mit dem ich mich auf Anhieb gut verstehe. Als wir vollzählig sind geht es in den Bus, der uns zum höchsten Punkt unserer Abfahrt bringt. Während der Fahrt aus La Paz hinaus gibt uns Wolf seine Einweisung und es wird durch die Geschichten klar wie gefährlich die Sache ist. Ich denke kurz an meinen Sturz in den Dolomiten und mir wird es etwas flau im Magen :-/

Oben angekommen bekommen wir unsere Räder (ich ein Neues 4000 US $ – sau geil). Nach der kurzen Einfahrrunde müssen wir unsere Gelöbnis geben uns an die Regeln zu halten. Das ganze wird mit 96% Alkohol auf Erde, Vorderrad und Fahrer begossen und ab geht’s.

Der erste Teil der Strecke ist durch das Gebirge und ist noch nicht Teil der Death Road. Wir halten immer wieder an um die Gruppe zusammen zu halten und bekommen von Wolf Infos zur Region und verschiedenen Unfällen auf der Strecke.

Dann ist es soweit und wir erreichen die Death Road. Die Abfahrt in das Amazonasgebiet erfolgt in Etappen und Wolf gibt uns immer eine Einweisung was uns in den folgenden Abschnitten erwartet. Das Skurrile ist das auf der Death Road Linksverkehr gilt und wir somit immer am Abgrund entlang fahren. Eine der Grundregeln lautet nicht in den Abgrund zu schauen, ansonsten bist Du weg! Teilweise fahren wir durch Wasserfälle und dicke Steinformationen was die Sache anspruchsvoll macht … jeder muss einfach sein Tempo fahren. Die Aussicht ist super und ich komme sehr gut mit dem Rad zurecht!
Eine Mitfahrerin stürtzt leider und bekommt einen Verband und kann die restliche Tour im Bus mitfahren.

Unten im Tal (hier beginnt der Amazonas) angekommen wird euphorisch abgeklatscht und auf die gelungene Abfahrt angestoßen. Danach besuchen wir noch eine Tierstation, wo man gegen Aufpreis eine Affentour besuchen kann. Alle aus unserer Gruppe lehnen dankend ab und so können wir direkt Essen.

Nach dem Essen geht es zurück nach La Paz. Was mir nicht klar war ist das wir die Death Road nun noch mal im Bus bei Dämmerung zurückfahren!!! Aber der Busfahrer macht seinen Job gut und wir können noch ausgiebig mit Cuba Libre im Bus weiterfeiern. Gegen 22:00 Uhr bin ich wieder in La Paz und besuche den mittlerweile schon etwas besorgten Michael (hatte gesagt bin um 17:00 Uhr wieder da), der den Tag anderweitig verbracht hat in der Hostelkneipe.

Großteil der Bilder wurde von Gravity Bolivia zu Verfügung gestellt. Ich durfte meine Kamera nur bei gewissen Stopps aus dem Bus holen.

Ich muss zugeben bei der Ankunft hat mich La Paz ziemlich angenervt. Aber vermutlich liegt es auch daran das wir aus dem ruhigen gemütlichen Sucre gekommen sind. Ich frühstücke mit Paula auf der verglasten Terrasse des Adventure Brew Hostel (Pancake Flatrate) und danach geht es für Sie zum Flughafen und Michael und ich erkunden La Paz auf Basis der kostenlosen Tourikarte.

Gleich zu Beginn kommt uns eine Horde Zebras entgegen (Sind von der Stadt angestellt und helfen bei der Verkehrssicherung der Passanten), die auf dem Weg zur Arbeit sind. Vorbei an den farbenfrohen Kolonialbauten kommen wir zu einer wichtigen touristischen Straße, wo gezeltet wird. Hier scheint eine Demonstration (Ich vermute es geht um die Rechte von Menschen mit Behinderung) schon länger zu laufen. Die Polizei hat die Zelten gespickte Straße durch Straßensperren und Patrouillen eingezäunt! Wir können problemlos passieren und sind etwas schockiert das diese kleine Siedlung militärisch so ernst genommen wir.

Am Hauptplatz bei der Kirche San Francisco ist auch eine Demonstration/Verkündigung im Gange. Diesmal sind es allerdings die Mayas die sich in Ihren Rechten eingeschränkt fühlen. Auf dem Hexenmarkt (an der Kirche rechts hoch) gibt es verschiedene Heilkräuter und Gewürze zu kaufen. Unter anderem auch getrocknete Baby Lamas (Ist wohl eine Opfergabe die Glück bringt). Wir decken uns mit Kokablättern ein, denn La Paz liegt auf 3600m und es gibt einige steile Straßenberge für uns zu erklimmen. Unser Mittagessen haben wir in einem ausgefallenen (antike Einrichtung) Restaurant was mir auf Anhieb gut gefällt und so nehmen wir die touristischen Preise auch in Kauf.

Gestärkt machen wir uns auf die Suche nach den Einstiegspunkten für die Seilbahnen, welche La Paz Infrastruktur unterstützen. Wir fahren die gelbe und grüne Linie ab und bekommen dort eine super Übersicht das verwachsene La Paz und seine Hinterhöfe.

Gegen Spätnachmittag nehmen wir noch ein Taxi zum Miraflores Aussichtspunkt. Dort angekommen wirkt dieser gegen die Seilbahnen etwas mickrig, aber er bietet eine völlig andere Perspektive. Gegen Abend besuchen wir ein mexikanisches Restaurant (riesen Burittos – yeah!), was auch eine ausgefallene Einrichtung zu bieten hat.

Heute ist Sonntag und wir lassen den Unterricht mal ausfallen, denn es ist traditioneller Sonntagsmarkt in dem 60KM entfernten Tarabuco. Um dort hinzukommen nehmen wir einen der Minibuse die an der Av de las America abfahren. Der Bus ist knacke voll und ich sitze fast beim Fahrer auf dem Schoss … wird ne gemütliche 2 Stunden Fahrt (Dauert solange weil es Berg auf und ab geht). Dort angekommen sehen wir das sich der Markt durch das komplette kleine Dörfchen erstreckt und so flanieren wir ein wenig. Gegen Mittag isst Michael günstig etwas auf dem Markt und ich und Paula finden später in einem gemütlichen Restaurant etwas Vegetarisches.

Die Rückfahrt verläuft auch problemlos, wir nehmen den nächsten Minibus zurück nach Sucre. Die großen Buse brauchen etwa 3 Std. zurück. Auf dem Weg sehen wir einen liegen gebliebenen Minibus und halten kurz an um zu helfen. In dem Moment bekommen wir kurz etwas Panik, der wird doch jetzt nicht unseren Bus noch weiter auffüllen wollen? Haben aber Glück und fahren so weiter 🙂

Während unseres Lernaufenthaltes im Beehive Hostal in Sucre fand das Schokoladenfestival statt. So haben wir uns heute vorgenommen dort mal vorbeizuschauen. Es gab sehr leckere Sachen (Quinoa Schoki, Pudding in verschiedenen Varianten, Crêpe, Pralinen … frittierte Waffeln mit Schokoüberzug). Von der Terrasse des Schokofestivals haben wir einen schönen Ausblick auf die nahgelegene Kirche. Draußen auf der Straße ist wieder ein Umzug zu hören … vielleicht noch die Nachwehen von Fronleichnam? Es wird auf jeden Fall wieder kräftig gefeiert.

Nachdem wir Abends in Sucre angekommen (Laut Reiseführer die schönste Stadt Boliviens) sind, kehren wir im Berlin Cafe Hostel ein (wird von einem Deutschen betrieben – sehr nett). Hier ist der Standard gleich viel europäischer, was sich allerdings auch in den Preisen wiederspiegelt … dennoch günstig. Das Hostel war früher ein Regierungsgebäude und gefällt uns sehr gut.

Wir machen uns am Tag darauf daran die Stadt zu erkunden und sind gleich wieder mitten im Getümmel, den es ist Nationalfeiertag! Das feiert die Hauptstadt von Bolivien natürlich gerne und ausgiebig. So wurschteln wir uns durch die überfüllten Straßen von Sucre und probieren verschiedene regionale Gerichte aus.

Die Suche nach einem Spanischlehrer für unsere 3er Gruppe gestaltet sich durch den Feiertag natürlich etwas schwierig, aber wir haben im beehive Hostel Glück. Und so buchen wir uns dort für die nächsten 5 Nächte ein und passend dazu einen Spanischlehrer für 5 Tage a 5 Stunden (8:30 – 12:30, kosten insgesamt pro Kopf 500 Bolivianos = 65€ = super Sache!).
Im Berlin Hostel ist es uns etwas zu partylastig, deshalb ziehen wir gerne noch mal um. Paula bucht über das beehive Hostel ein Homestay (wohnt bei einer Familie + Essen + Einzelzimmer) und ist sehr zufrieden mit ihrer Entscheidung.

Die nächsten Tage verbringen in Dreisamkeit und gehen Abends meist Essen. Einmal kochen wir auch in unserem Hostel :).

Empfehlungen:

1. Condor (Vegetarisches günstiges, gutes Restaurant),
2. Berlin Cafe
3. Cafe Restaurant Florin

Spanisch Lernkurs

Ismael unser Spanischlehrer ist selbst gerade noch dabei seine Englisch Schule fertig zu machen, aber die Kommunikation funktioniert trotzdem sehr gut. Der Unterricht läuft auf Spanisch – Englisch – Spanisch.
Es ist nicht unüblich einen 1 zu 1 Unterricht zu nehmen, was sicherlich effektiver ist. Für mich war es perspnlich angenehm in der Gruppe zu lernen, so konnte oft einige Dinge einfach diskutiert werden.
8:30 – 12:30 ist zwar lang, aber wir wollten in kurzer Zeit viel erarbeiten. Dadurch das der Unterricht morgens lief, konnten wir Nachmittags noch einige Dinge um und in Sucre unternehmen.