Unsere Lerngruppe hat heute seinen letzten Tag und so nehmen wir um 12:30 Uhr Abschied von Ismael und bedanken uns für die 5 Tage Unterricht. Wir wollten eigentlich mit dem Bus nach La Paz fahren, aber die Busfahrer streiken aktuell um mehr Geld zu bekommen. Der Streik ist nicht nur in Sucre sondern auch Portosi, La Paz und Santa Cruz. Aber es ist noch etwas schlimmer, den die Busfahrer blockieren die Straßen rings um die Städte. So haben wir schon beobachten müssen das einige Backpacker mehrere Anläufe hatten die Stadt zu verlassen und gegen Nachmittag mit enttäuschter Miene wieder im Hostal eingekehrt sind. Deshalb haben wir nach Flügen geschaut und mit Glück für 56,15€ p.P. welche finden können (1,25 Std Flugzeit). Der Bus hätte 14 Std. gebraucht.

Im Beehive Hostal hilft uns das freundliche Team wie immer und ruft uns ein Taxi und erklärt dem Taxifahrer das wir zum Flughafen müssen. Alles läuft eigentlich prima, doch als wir fragen wie lange die Fahrt dauert werden wir etwas aus unserem Zeitplan geworfen, den der Taxifahrer meint es dauert 40 min. Wir sind aus der Recherche im Internet von 20 min ausgegangen. Dann tanken wir auch erst noch und es wird immer später. Als wir endlich losfahren checkt Michael das GPS und merkt das wir in die komplett andere Richtung vom Flughafen fahren?! Paula fragt noch einmal nach ob wir denn auch zum Flughafen fahren … er antwortet JA. Ich halte im das GPS unter die Nase und zeige ihm den eingezeichneten Flughafen und das wir in die entgegengesetzte Richtung fahren. Der Taxifahrer antwortet das es einen neuen Flughafen gibt. Kurz gehen uns die Entführungsgeschichten von Bolivien durch den Kopf, die wir schon zu genüge gelesen haben. Aber wir vertrauen ihm. So warten wir ab und beruhigen uns :).

Nach einiger Zeit kommen auch die ersten Flughafenschilder und wir haben nur noch das Zeitproblem im Nacken. Nach einer Kurve kommt der nächste Schrecken, wir sehen in der Ferne eine Lawine aus Blech. Die Blockaden der Busfahrer! Es sieht aus wie die Autoschlange bei einem Festival, mit dem Unterschied das sich nichts bewegt. Unser Taxifahrer bekreuzigt sich und wir hoffen das die Straße zum Flughafen frei ist. Glück gehabt! Genau da stehen keine Autos und wir können weiter zum Flughafen durchfahren.

Am Flughafen angekommen, können wir noch mit Luft einchecken und kommen sicher in La Paz an. Vom Flughafen nehmen wir ein Taxi und kommen im Adventure Brew Hostal unter. Danach gehen wir noch gemeinsam etwas Essen und Trinken, Paula verlässt uns morgen und fliegt weiter nach Peru.

Nach dem Aufstehen mache ich mich direkt ans Packen, den um 10.00 Uhr ist Checkout im Hostel Calafate. Zum Service des Hostels gehört eine Gepäckbeaufwahrung die ich gerne annehme und mache mich mit meinem Tagesrucksack auf noch einmal die Flamingos (Laguna Nimez) vor die Linse zu bekommen.
Es ist noch sehr frisch draußen und der Frost ist auf den Stegen und Gräsern des Naturschutzgebietes zu sehen. Aber die Enten und Flamingos sind schon aktiv. Als ich mich den Flamingos nähere merke ich wie Sie in Bewegung kommen und auf den äußersten Punkt des Sees fliehen. Hey man Leute ich tue euch doch nix, bin doch Vegetarier! Ich mache es mir in der Beobachtungshaus gemütlich und warte vergebens eine 3/4 Stunde das die Gruppe sich wieder löst. Ich vermute Sie wissen das ich noch hier drin sitze und mache mich noch mal auf den Weg zum Strand wo ich etwas näher an einige Flammingos komme.

Gegen Mittag koche ich mir noch schnell ein paar Nudeln im Hostel und quatsche etwas mit einer Bekannten mit der ich in Ushuaia schon im gleichen Hostel war.
Um 15.15 Uhr bin ich am Busbahnhof wo auch schon mein Bus Richtung Bariloche steht. Nun steht die 26 stündige Busfahrt noch Esquel an. Zur Infos es ist um einiges günstiger wenn man ein Zwischenstopps auf längeren Strecke einlegt. Die komplette Strecke nach Bariloche am Stück zu fahren wären 300 Pesos mehr gewesen. Ansonsten sind die Sessel gemütlich und die Beinfreiheit ist auch großzügiger als in normalen Bussen. Die Mitfahrer sind aber etwas weniger entspannend. Es macht sich nach kurzer Zeit ein verfaulter Käsfußgeruch im oberen Teil des Buses frei … dieser wird dann nach 20 minütigem durch den Mundatmen durch eine süßliche Brise Damendeo übertönt. Ich habe mir ein 9 stündiges Hörspiel (Sebastian Fitzek – Passagier 23) vorbereitet und bin gerade mitten im Geschehen da fängt es an zu fiepsen… dachte erst das sind Geräusche vom Bus. Ein Hombre direkt hinter mir denkt wohl erst steht unter der Dusche und singt/murmelt die Refrains seiner Songs aus dem Handy mit. Also Kopfhörer auf Vollgas und weiter gehts im Geschehen des Kreuzfahrtschiffes mit dem Passagier 23.
Dann halten wir an einer Busstation, irgendwas auf Spanisch vom Busfahrer … nach kurzer Verständigung mit einem Franzosen auf Englisch müssen wir wohl alle aus dem Bus raus. Also schnell alles gepackt, Rucksäcke raus. Bus fährt weg. Stehen da. Warten. Anderer Bus kommt. Gepäck rein. Weiter gehts.
Die Fahrt kann man mit einem Flug denke ich vergleichen. Es gibt einen Steward der uns ein warmes Abendessen + Frühstück + Mittagessen auf einem Tablet bringt. Wasser und Kaffee kann man sich jederzeit holen und eine Toilette nur für Flüssigkeiten ist auch an Bord. Mein Kopfkissen und die Decke die ich aus dem Flugzeug mitgehen lassen habe, machen sich hier sehr bezahlt. Die Wärme/Kälteregelung ist nicht so optimal. Aber ansonsten lässt es sich schon gut aushalten. Die Landschaft ist eher unspektakulär und verändert sich kaum. Ich würde empfehlen direkt bis nach Bariloche durch zu fahren

Heute gibt es nicht viel. Ich kümmere mich um die Weitereise, bring meine verschwitzten Klamotten zur Wäsche (110 Pesos = 6,50€), koche ausgiebig und chille. Als ich die Busfahrt (Esquel) für morgen gebucht habe und die Sonne noch schön scheint beschließe ich spontan den Vogelpark Laguna Nimez zu besuchen. Denn hier gibt es bei der Kälte sogar Flamingos zu sehen. Allerdings bin ich etwas spät dran und das Licht reicht gegen Ende nicht mehr um unverwackelte Bilder zu machen. Aber ich probiere es morgen noch mal.

Wer dort hin will… man soll normalerweise Eintritt bezahlen, komischerweise auch nur die Touris für alle anderen ist es kostenlos 🙂 Man kann sich vom Strand aus über ein offenes Tor einfach Zugang verschaffen.

Die Nacht war kalt (wurde ab und zu wach und musste Kältelücken stopfen) aber ich konnte dennoch gut schlafen. Gegen 6:45 Uhr war ich fit genug und habe mich mit einer Hand voll Keksen und der Stirnlampe in den dunklen Wald gemacht um den Mirador Glacier Piedras Blancas zu besuchen. Während ich noch den Gedanken nachhänge ob Pumas wohl nachtaktiv sind, kommen mir zwei Stirnlampen entgegen (juhu ich bin doch nicht alleine verrückt), zwei Damen die gleich den Aufstieg Richtung Laguna de los Tres nehmen (Respekt!). Nach einer Stunde ist es immer noch dunkel und ich warte bis sich die Sonne die Berge hochschiebt und siehe da es hat sich gelohnt, Fitz Roy und der Gletscher in schönem roten Licht.

National Park El Chalten Karte

Danach gehe ich zurück zum Campingplatz und bewaffne mich mit ein paar Müsliriegeln und Wasser und schlage den Pfad zur Laguna de los Tres ein. Auf dem Weg kreuze ich die zwei Rebhühner die um den Campingplatz schleichen und sich ein paar Reste suchen (Jeder Camper soll sein Essen in die Bäume hängen). Der Aufstieg ist wohl der schlecht ausgebauteste Teil des Trails und relativ beschwerlich, aber es ist ja noch Zeit. Oben raste ich und nehme mein Müsliriegelfrühstück und genieße die Aussicht auf die Lagune.

Beim Abstieg kommen mir nun die anderen Wanderer entgegen und ich informiere jeden gerne wie lange der Aufstieg noch ist :). Pünktlich zur Mittagszeit bin ich wieder am Campingplatz und koche mir ein paar Bohnen mit Gemüse. Danach Zelt abbauen, Rucksack auf und nehme den Zubringer zur Laguna Torre. Die Landschaft ist super und ich habe kurzzeitig das Gefühl in Afrika zu sein. Dabei passiere ich die beiden Lagunen Madre und Laguna Hija. An der Abzweigung zu Laguna Torre und El Chalten entscheide ich mich für den Rückweg nach El Chalten. Der Rücken und die Füße sagen mir das es Zeit für eine Pause ist. Außerdem sind die Lagunen mittlerweile nicht mehr so spektakulär wie am Anfang. In El Chaltén nehme ich den Bus mit meinem offenen Ticket zurück nach El Calafate und verbringe im Hostel einen ruhigen Abend.

Heute ging es um 7:45 Uhr vom Busbahnhof in die Trekkinghochburg El Chalten. Es sind wieder beste Wettervorraussetzung die uns die Ranger im Park bei der Einweisung bestätigen und so plane ich meine mehrtägige Wanderroute. Ich bin mir noch etwas unschlüssig wie lange, da die Temperaturen hier im Park bis auf -6° in der Nacht heruntergehen und die Komfortzone meines Schlafsacks nur bis -3° geht … Also gehe ich erst einmal von einer Nacht aus.

National Park El Chalten Karte

Fitz Roy

Ist der größte Gipfel im Nationalpark mit 3405m und bietet einen Wanderweg von 10,2 Km länge, der Aufstieg hat die Kategorie mittel und wird auf den letzten 2 Km dann schwer. Beim Starten merke ich schon das ich beim Packen wohl etwas großzügig war (3 Tage Proviant + Flasche Wein) und ich das Gewicht des Rucksacks schon merke.

Es gibt immer wieder schöne Ausblicke auf Fitz Roy und ich kann sogar ein paar Spechte bei der Arbeit beobachten. Vorbei an der Laguna Capri peile ich noch den nächst höheren Campingplatz (Camping Poincenot) an um die Gabelung für den Abstieg am nächsten Tag zur Laguna Madre nehmen zu können. Von hier kann ich dann morgen noch die Laguna des los Tres und den Aussichtspunkt Miarador Glaciar Piedras Blancas laufen. Oben angekommen schlage ich mein Zelt auf und laufe noch eine Abendrunde mit Aussicht auf die Gipfel. Ich bin mit meinem Zelt nicht alleine, es sind einige Camper unterwegs. Mal schauen was die Nacht bringt.

In meinem Hostel (Calafate Hostel) konnte ich leider keinen Bus mehr für den nächsten Tag zum Glaciar Moreno buchen, deshalb bin ich gestern noch schnell zur Busstation und habe dort bei einer anderen Firma einen Platz ergattern können. Gegen 8:30 Uhr waren viele streunende Hunde an der Busstation unterwegs die sogar drinnen im Bahnhof (wärmer) schlafen durften. Den Müll auf Futter durchsuchend kam der braune Kollege bei mir vorbei. Als er seinen Hundeblickaufgesetzt hat, kam ich nicht drumherum mit Ihm mein Frühstück zu teilen.
Nach der 1,5 stündigen Busfahrt ist man endlich im Nationalpark und kann an einem angelegten Rundweg den Glaciar Moreno bestaunen. Der Gletscher ist 5Km breit und 60m hoch. Wenn die Mittagssonne darauf scheint kracht es oft und Eisblöcke in Autogröße brechen herab. Spektakulär! Es gibt auch Bootstouren um noch näher heranzukommen … mir reichte der Rundweg.

Das Wetter schlägt um und deswegen mache ich mich schon weiter Richtung Norden. Mit der Fluggesellschaft LAN (Latam Airline Group) habe ich einen günstigen Inlandsflug gefunden und diesen über edreams gebucht. Die Option mit dem Bus zu reisen gibt es auch, allerdings war der Preisunterschied nicht allzu hoch und ich fliege nun 1 Std. und 20 min anstatt 16 Std. per Landweg. So musste ich mich auch von meinem Buddy Glenn (Husky aus Cruz del Sur Hostel) und dem restlichen netten Staff verabschieden. Im Gespräch mit den Backpackern stellte sich raus das viele einen Tag später nachkommen, also kann es gut sein das man sich wieder trifft.

Bevor ich mir ein Taxi nehme laufe ich noch mal etwas durch die Innenstadt und sehe das die Demonstranten die ich gehört habe ein Lager mitten in der Einkaufsstraße aus Paletten und Planen gebaut haben. Drinnen mit Holzöfen sich wärmend und Pizzaschachteln auf dem Tisch werden Sie von abgezäunt von Polizei anscheinend beobachtet/kontrolliert.

Am FLughafen komme ich mit einer deutschen Lehrerin (Madeleine) ins Gespräch die alleine seit 9 Monaten unterwegs ist und nun nur noch 3 Wochen vor sich hat.

Nach dem Frühstück habe ich mich von Anne und Jakob verabschiedet die es zurück nach Buenos Aires zieht. Danach ging es mit dem Fahrrad nach Turbera (7 Km außerhalb), wo es die Möglichkeit gibt in einem Nationalpark 2 Lagunen (Laguna Encantada und Laguna de los Tempanos) an einem Tag zu besuchen. Im Hostel hatte ich mich mit einem Brazilianer bereits darüber unterhalten der den Tag vorher diesen Trip gemacht hat und total begeistert war. In dem Reisführer von Steve Hanisch – Argentinien auf eigene Faust gibt es eine ausführliche Wegbeschreibung, die für mich super funktioniert hat.

Der Weg zu den Lagunen führt durch sumpfige Wälder entlang des Flusses im Tal (gut ausgeschildert). Erst nach einem leichten Aufstieg muss man sich entscheiden welche Lagune man besuchen möchte. Ich habe zuerst die weiter entfernte Laguna Encantada (sehr gut ausgeschildert) besucht und bin auf dem Rückweg noch einmal zur eher schlecht ausgeschilderten Laguna de los Tempanos einigen Fußspuren gefolgt.

Martial Glaciar Ushuaia

So ganz läufts noch nicht rund (Jetlag), war heute um 6:00 Uhr wach und war motiviert was zu machen. Also Kamera eingepackt und schon mal zum Hafen runter um den Sonnenaufgang abzupassen (Wird aktuell um 8:00 Uhr hell). In der Ferne fing es auf einmal an zu trommeln und trillerpfiffe? Samba de Janeiro? Eine kleine Demo in der Innenstadt.

Nach dem Frühstück (8:30 Uhr) im cruz del sur habe ich mir den ersten Trail – Glaciar Martial vorgenommen. Man kann diesen mit dem Bus oder Taxi teilbestreiten, ich bin ihn dank super Beschreibung des cruz del sur Team gelaufen und konnte so noch unterwegs ein paar Schnappschüsse in der Umgebung einsammeln. Bäm und da war es auf einmal … SCHÖNES WETTER 🙂

Luftbild Madrid

Über die Fluggesellschaft edreams habe ich meine Flüge gebucht. Diese waren zu dem Zeitpunkt am günstigsten und hatten die passenden Flugzeiten. Dazu muss ich allerdings sagen das es bei mir zu Abänderungen der Flugzeiten kam. Somit ist die Gewissheit nie gegeben das es nicht doch zu einem längeren Aufenthalt am Flughafen kommt, würde ich persönlich … Read more